SÄCHSISCHE ZEITUNG 15.11.2011 Das Gesicht des Anderen - Schauen Sie doch mal wieder einem fremden Menschen in die Augen. ...  Der Maler René Weigel ist von fremden Gesichtern fasziniert. Und von der Tatsache, dass man im Antlitz eines Menschen Entdeck-  ungen machen kann. „Einem Menschen begegnen heißt von einem Rätsel wachgehalten zu werden.“ meint auch der Philosoph Emanuel Lévinas. Weigelt zitiert ihn gern und er malt seit ein paar Jahren Köpfe in kräftigen Farben und  einem irgendwie altmodisch   wirkenden Duktus. Fotorealistische Malerei, wie sie derzeit große Erfolge feiert, wäre ihm zu glatt. „Für mich ist die Portraitmalerei   eine Art Selbstvergewisserung“, sagt der 38-jährige. „Sie ist ein Spiel mit Rollen, Masken und Identitäten.“ Insofern ist der Aus-  stellungsort passend gewählt: Weigels Gesichter sind im Foyer und im Saal des Kabaretts Breschke & Schuch zu sehen… Wie seine Kollegen vom Kabarett Lebendigkeit im Publikum erzeugen wollen, so will auch Weigel Impulse setzen. Er versteckt sich   nicht hinter seinen Bildern, auch wenn in jedem gemalten Kopf natürlich auch sehr viel Weigel steckt, auch wenn er nicht wie Weigel   aussieht. Gern kommt der Maler mit Leuten über seine Portraits und Doppelbildnisse in Gespräch, tauscht sich darüber aus, was es mit den Titel wie „Das Messer“, „Die Entfernung“ oder die „Ahnung“ auf sich hat und macht im Gespräch des anderen seine   Entdeckungen. Birgit Grimm